Warndienst Nr. 10-2023



Sehr geehrte Damen und Herren! 

Sich über das Wetter zu beschweren lohnt sich nicht. Immer wieder überqueren dunkle Regen- und Gewitterwolken den Zollernalbkreis. Ein paar Tropfen fallen auf die ausgetrocknete Erde und verschaffen vor allem dem dürstenden jungen Mais, dem Grünland, allen anderen Kulturen und den hier lebenden Menschen und Tieren ein wenig Abkühlung und sichert das Wachstum ab. 

Wintergetreide:

Auf flachgründigen Standorten und auf strukturgeschädigten Flächen die bei nassen Bodenverhältnissen bearbeitet wurden, beginnt jetzt die vorzeitige Abreife. In Wintergerstenbeständen ist vermehrt der Gerstenflugbrand zu finden.  

Mais: 

Durch Trockenheit gestresste Maisbestände prägen derzeit die Fluren. In der ersten Maiwoche gesäte Maisflächen entwickeln sich zum Teil recht zügig, vorausgesetzt der Boden ist nicht „wasserverdichtet“ und lässt eine gute Wurzelausbildung zu. Der Einsatz einer Hacke kann bei sehr stark verkrusteten Beständen erwogen werden, allerdings ist die Gefahr der Feinerde - Abschwemmung nach einem Starkregenereignis und vorangegangener Hacke, enorm. 

Problemunkräuter, die jetzt zur Bekämpfung anstehen sollten nicht unmittelbar nach Niederschlagereignissen gespritzt werden, weil die Wachsschicht der Maispflanzen dünn ist und Kulturschäden entstehen können. Gegen den Ampfer kann Arrat + Dash oder Harmony SX, bis zum 6-Blattstadium des Ampfers eingesetzt werden, bitte Sortenverträglichkeit überprüfen. Gegen Distelnester kann eine Teilflächenbehandlung bei einer Wuchshöhe von mindestens 15 – 20 cm der Disteln mit Effigo, Lontrell 720 SG, Vivendi 100 oder andere gefahren werden. Die Winden und der Winden-Knöterich können mit Mais-Banvel WG, Arrat + Dash E.C. oder andere ab einer Trieblänge der Winden von 20 cm behandelt werden.  Arrat + Dash hat auch eine Wirkung gegen den Landwasserknöterich der auf unseren schweren Böden oft auftritt. Eine warme, wüchsige Witterung garantiert den Erfolg. Depressionen in der Kultur sind möglich.  

Pflanzenschutz-Zulassung: 

Das Parallelhandelsmittel ZAKO GP-Nr.: 034145-00/039, Chargennr.:20230216, Herstellungsdatum: 02/2023 ist bei einer Kontrolle aufgefallen. Der darin enthaltene Wirkstoff Aclonifen, laut Zulassung, konnte nicht nachgewiesen werden. Stattdessen wurde Atrazin und Metribuzin gefunden. Der Wirkstoff Atrazin ist in der EU nicht mehr zugelassen. Zako könnte im Zollernalbkreis in Kartoffeln und Leguminosen angewendet worden sein. Bitte melden sie uns Chargen des PSM ZAKO und mögliche Kulturschäden.

Veranstaltungshinweis.

Feldabend auf dem Demobetrieb zur Pflanzenschutzmittelreduktion von Christoph Wachendorfer in Täbingen am Freitag, 30.06.2023 um 19.30 Uhr. Treffpunkt: Maschinenhalle, Gößlinger Str. 12, Ortsausgang Täbingen Richtung Gößlingen auf der rechten Seite. 

Es werden zunächst die Schaderreger bestimmt und in diesem Zusammenhang das Thema Schwellenwerte besprochen sowie verschiedene mechanische Maßnahmen wie der Einsatz eines Striegels und der Hacke zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln gezeigt. Der Schwerpunkt liegt an diesem Abend bei den Kulturen Winterweizen, Hafer und Mais. Ist es witterungsbedingt möglich, so wird die Hackmaßnahme im Mais vorgeführt. 

Der Feldabend ist als zweistündige Fortbildung zur Pflanzenschutz-Sachkunde nach §9 Absatz 4 des Pflanzenschutzgesetztes anerkannt. Die Anwesenden erhalten im Anschluss eine Fortbildungsbescheinigung über zwei Stunden.

 

Gutes Gelingen wünscht!

Luise Lohrmann  



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