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Warndienst Nr.: 9-2024

Sehr geehrte Damen und Herren! 

Niederschläge, Gewitter und Überflutungen hatten die Wetterlage der vergangenen Tage bestimmt. Das Regengebiet zieht jetzt in den Norden. Die Niederschläge scheinen nachzulassen. Hoffentlich lassen die Wolken dann irgendwann die Sonne wieder durch. 

Winterweizen/Dinkel:

Winterweizen und Dinkel entfalten das letzte Blatt. Für eine Einmalbehandlung ab ES 49 ist es noch zu früh. Dazu muss die Ähre oben in der Blattscheide angekommen sein. Bei gesunden Sorten und gesunden Fruchtfolgen ist in der Regel die Einmalbehandlung die wirtschaftlichste Fungizidmaßnahme. Mit Ascra Xpro, Elatus Era, Revytrex, Skyway Xpro Univoq und anderen stehen leistungsfähige Fungizide zur Auswahl. Treffen die Risiken wie Vorfrucht Mais, nicht wendende Bodenbearbeitung, anfällige Sorte und feucht-warmes Wetter in der Blüte zu, ist eine Infektion mit Fusarien hoch.  In diesem Fall ist eine späte Fungizidspritzung in der Blüte des Winterweizens notwendig. Sind die ersten Staubbeutel sichtbar, so ist das Behandlungsstadium erreicht. Leistungsstarke Fungizide sind in diesem speziellen Fall Prosaro, Input Classic und Caramba. Bitte achten sie bei Mehrfachanwendungen von Fungiziden darauf, den Wirkstoff zu wechseln um Resistenzen bei den pilzlichen Schaderreger vorzubeugen.  Das Prognosemodell ISIP https://www.isip.de/isip kann in Baden-Württemberg kostenlos genutzt werden um die Infektionswahrscheinlichkeit für einzelne Schaderreger besser zu beurteilen. Die N-Spätdüngung sollte im Winterweizen gestreut sein. Die Qualität von Winterweizen wird dadurch verbessert. Die Anforderungen der Düngeverordnung müssen eingehalten werden. 

Mais: 

Die kühlen und nassen Tage mit einer Wolkendecke am Himmel bremsen den Mais, der als C4-Pflanze einen hohen Wärmebedarf hat. Die kleinen Maispflanzen bleiben stehen. Die Unkräuter am Standort haben das Wärmeproblem nicht und entwickeln sich unter den gegebenen Bedingungen prächtig. Die konkurrenzfreie Entwicklung der Maispflanzen vom 2 bis 8 Blattstadium muss gegeben sein um Ertragseinbußen zu vermeiden.  Für den Einsatz von Herbiziden aber auch für die mechanische Beseitigung der Unkräuter ist niederschlagfreies Wetter notwendig. Die Leitverunkrautung muss für einen effizienten Herbizideinsatz bekannt sein. Der Gänsefuss ist das häufigste Unkraut im Mais. Hirsearten, Ackerfuchsschwanz aber auch der Windenknöterich, die Distel, das Klettenlabkraut usw. gehören zu den häufigsten Leitunkräutern. Das Spektrum kann in jedem Betrieb etwas anders sein. Die Kombination von Blatt- und Bodenwirkung sollte bei vorhandenen Hirsen berücksichttigt werden. Beispiele für Terbuthylazin, S-Metolachlor und Nicosulfuronfreie Mischungen sind Spectrum + Callisto, Spectrum + MaisTerpower, SpectrumPlus + Laudis. Nicosulfuronhalige Mittel wie Arigo, Elumis, Motivell, Kelvin, Samson u.a. dürfen nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche angewendet werden. Für den geplanten Herbizideinsatz muss mindestens einen Tag vor der Applikation die Sonne scheinen, damit die Maispflanze eine Wachsschicht aufbauen kann um eine Schädigungen durch das Herbizid zu minimieren. Ackerkratzdistel und Ackerwinde können mit Arrat + Dash ab einer Wuchshöhe von 20 cm behandelt werden. Mais-BanvelWG dämmt den Windenknöterich und die Ackerwinde ein. Weitere Herbizidempfehlungen sind im Pflanzenproduktionsheft ab Seite 72 zu finden. Vereinzelt verspeisen Schnecken vom Rand her die kleinen Maispflanzen. Bitte beobachten sie die Bestände und streuen bei Befall Schneckenkorn, eventuell auch von Hand, wenn eine Befahrung durch die Nässe derzeit nicht möglich ist 

Sommerungen: 

Die Sommergerste und der Hafer schieben teilweise schon das letzte Blatt, sind im Stadium 37 angekommen. Eine Einmalbehandlung in Sommergerste gegen Ramularia ab dem Stadium 49 (Grannenspitzen) ist empfehlenswert. Mit Revytrex, AstraXpro, Elatus Ära und anderen mit dem Zusatz von 1,5 l/ha Folpan 500 SC oder 1,5 l Amistar Max kann gegen Ramularia behandelt werden. Sommergersten die nicht optimal in den Boden gekommen sind hellen zunehmend auf. Die Sonne könnte hier Abhilfe schaffen und die schwachen Bestände vitalisieren.

Veranstaltungshinweis:

Felderbegehungen finden statt: 

Artenreiches Grünland, Bestimmungsübung In Burgfelden am Montag, 27.05.2024, 19.30 Uhr Treffpunkt Parkplatz „Heersberg“ Burgweg Koordinaten: 48.23719, 8.93208. Im Anschluss besteht die Möglichkeit bei Norbert Bitzer in der Bergehallle gemütlich beisammen zu sitzen. 
In Ringingen am Dienstag, 28.05.2024, 19.30 Uhr Treffpunkt Friedhofsparkplatz.
 

Luise Lohrmann

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