Sehr geehrte Damen und Herren!
Ein verrücktes, anstrengendes Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Politik, die Wirtschaft und die Natur, so ist der Eindruck, gerät aus den Fugen. Doch es war schon immer so! Wir in der Landwirtschaft sind fest mit der Scholle verwurzelt und müssen uns immer wieder neuen, sich verändernden Rahmenbedingungen anpassen, egal in welchem Bereich.
Jetzt konnte die Wintersaat doch noch in den Boden. Solche Extremjahre gab es schon immer. Ein Auszug aus meinem November-Warndienst aus dem Jahr 1998: „Die anhaltend feuchte und milde Witterung haben das Pflanzenwachstum noch nicht zum Stocken gebracht. Die Wasservorräte in den Böden sind mehr als aufgefüllt. Manch einer hat den Winterweizen noch nicht im Boden. Es besteht hier die Möglichkeit auf Wechselweizen auszuweichen. Zur Saat eventuell einen Frost abwarten. Die Entwicklung der Wintersaaten, die bereits im Boden und aufgelaufen sind, ist sehr gut.“
Heute schreibe ich den letzten Warndienst in meiner Dienstzeit. Seit 26 Jahren habe ich die aktuelle Situation auf den Äckern und dem Grünland in den Warndienstmeldungen erfasst. Für die tägliche Arbeit auf den Flächen während der Vegetationszeit sind Lösungen angeboten worden um Schadsituationen zu beheben oder zu entschärfen. Der integrierte Pflanzenschutz war immer Maßstab für die Bewirtschaftung der Flächen und die Empfehlungen dazu. Die ergänzenden Felderbegehungen vor Ort haben es möglich gemacht, Schadbilder auf der Fläche anzusprechen und Lösungen zu finden. Der persönliche Austausch war sehr wichtig. So manche Diskussion entwickelte sich und wurde erst beendet, als die Dunkelheit sich über die Flur legte. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Kollegen aus Tübingen, Franz Maucher, Tobias Bahnmüller und aktuell Andreas Lohrer ganz herzlich für die personelle Unterstützung bedanken. Für das entgegen gebrachte Vertrauen ein besonderes Dankeschön an SIE. Für die kommende Zeit wünsche ich Ihnen Freude an der Arbeit, egal was Sie tun und für jeden Tag einen Grund um von Herzen lachen zu können
Pflanzenschutzspritze:
Nach den letzten Pflanzenschutzmaßnahmen muss die Pflanzenschutzspritze winterfest gemacht werden.
Anbei zur Kontrolle eine Kurzanleitung:
Die Spritze muss vollkommen entleert sein.
Reinigung innen und außen mit Hochdruckreiniger und Waschbürste und entsprechenden Reinigungsmitteln am besten auf der
Mistplatte. Auf keinen Fall dürfen Pflanzenschutzreste über die Kanalisation in die Oberflächengewässer gelangen.
Düsen kontrollieren, bei beschädigten Düsen den Satz komplett austauschen, “ Sieble“ reinigen.
Pumpe ausbauen, die Membranpumpen kontrollieren, eventuell Membran auswechseln.
Manometer ausbauen und an einem frostsicheren Ort überwintern.
Die Spritze mit Druckluft ausblasen und Frostschutzmittel (Glysantin) einfüllen, bitte die Herstellerangabe beachten. Die
Frostschutzlösung kann im Frühjahr aufgefangen und für das nächste Einwintern wiederverwendet werden.
Alle beweglichen Teile abschmieren und die Spritze vor der Witterung geschützt abstellen.
Eine „Inventur“ des Pflanzenschutzmittellagers und die trockene, frostfreie und verschlossene Lagerung der Pflanzenschutzmittel
runden das Einwintern der Spritze ab.
Veranstaltungshinweis:
96. Vortragstagung des Landwirtschaftlichen Versuchsrings Balingen – Rottweil
Die Versuchsringtagung findet am Donnerstag, den 05.12.2024 um 09:30 Uhr – 13:00 Uhr mit dem Thema "Der Boden unsere Zukunft“ als Hybridveranstaltung statt. Die Veranstaltung wird in Präsenz im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Balingen, Hirschberg-Str. 29, 72336 Balingen und online als Web-Meeting durchgeführt. Die Veranstaltung ist als 2-stündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt.
Eine Anmeldung über die Homepage des Landwirtschaftsamtes Rottweil ist aufgrund der begrenzten Plätze und zur Versendung des Zugangslink erforderlich: www.terminland.de/landkreis-rottweil
Auf der Homepage des Landwirtschaftsamtes Zollernalbkreis ist das Programm zur Veranstaltung eingestellt: https://www.zollernalbkreis.de/landratsamt/aemter++und+organisation/pressemitteilung
Würde mich freuen Sie an der Versuchsringtagung oder bei meinen letzten Arbeitskreisveranstaltungen im Februar begrüßen zu können.
Bleiben Sie gesund!
Luise Lohrmann