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Warndienst Nr.: 07-2024

Sehr geehrte Damen und Herren! 

Winterliche Temperaturen und Schneetreiben wie es im eigentlichen Winter keine gab, bestimmen derzeit die Wetterlage. Wir haben April und der macht bekanntlich was er will. Der Entwicklungsvorsprung in den Kulturen ist immer noch überdurchschnittlich. In frühen Lagen ist Ackerfutter und auch Grünland schon einsiliert worden.

Winterraps: 

Schwere Schneefrachten müssen durch die Rapsstängel getragen werden. Gebeugt steht oftmals der Haupttrieb im Bestand. In einigen Beständen ist eine Blütenbehandlung gefahren worden. Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr die Infektionsgefahr durch Sclerotinia groß ist, weil der Winter feucht und warm war. Sollte noch eine Blütenbehandlung gefahren werden, so muss sich der Winterraps zuerst von den niederen Temperaturen erholen und eine Wachsschicht aufbauen. Erst dann ist der Einsatz eines Fungizides sinnvoll und nicht schädigend für die Kultur.  

Wintergerste/Winterroggen:

Die Wintergerste-Winterroggenbestände schieben das letzte Blatt. Es ist mindestens ES 37, in vielen Gersten eher darüber. Die Bestände präsentieren sich sehr wüchsig. Bis zum Grannenspitzen sind halmstabilisierende Maßnahmen möglich. Eine gute Wirkung wird nur bei wüchsiger Witterung mit ethephon-haltigen Mitteln wie Cerone, Camposan erzielt. Medax Top wirkt auch bei niederen Temperaturen, wenn eine Anwendung nötig ist. Eine Behandlung gegen Disteln und/oder Klettenlabkraut ist bis ES 37/39 möglich. Für Ariane C, Fluroxypyr-haltige Mittel wie Tomigan oder U46 ist es derzeit zu kalt. Sulfonylharnstoffprodukte wie Pointer SX wirken auch bei niederen Einsatztemperaturen.

Strahlungsschäden die am 13.und 14. April entstanden sind verwachsen sich langsam wieder. Der Ausgangsbefall von Rhynchosporium und Netzflecken ist da. Eine Einmalbehandlung mit einem Fungizid bei voll entwickeltem Fahnenblatt ist in der Regel die wirtschaftlich sinnvollste Maßnahme. Gegen die Ramularia sollte der Kontaktwirkstoff  Folpet mit 1,5 l/ha Folpan oder 1,5 l/ha Amistar Max in die Spritzbrühe. Kombinationen mit azol- und carboxamidhaltigen Mitteln wie Ascra Xpro, Elatus Era, Jordi Revytrex und andere sind sinnvoll. Zur Resistenzvermeidung muss die volle Aufwandmenge der Fungzide bei einer Einmalbehandlung gefahren werden. Sind in Beständen zwei Fungizidbahndlungen vorgesehen, so muss ein Wirkstoffwechsel bei den Azolen stattfinden, um einer Resistenzbildung entgegenzuwirken.  Z.Bsp.: Balaya, Revytrex beinhalten das Azol Mefentrifluconazol im Wechsel mit Verben, Input und andere die den Wirkstoff Prothioconazol haben.

Winterweizen/Dinkel:

Septoria, vereinzelt DTR aber auch Schneeschimmel sitzt in den Beständen. In der Regel sind die oberen drei Blätter noch gesund. Die kalten Temperaturen verhindern, verlangsamen eine weitere Infektion. Septoria hat eine Inkubationszeit von etwa drei Wochen. Die Bestände sind in den unteren Lagen in ES 32 bis ES 33. In guten Fruchtfolgen mit Winterraps und Leguminosen ist eine einmalige Fungizidbehandlung in der Regel die wirtschaftllichste Maßnahme.

Mais:

Der Boden war bis jetzt für eine Maisaussaat noch zu kalt. Erfolgt die Saat in einen gut erwärmten Boden mit über 8 Grad keimt der Mais zügig.  Für Krähen und Tauben wird das Zeitfenster kleiner um die jungen Maispflanzen zu schädigen.  Bei trockenen Bodenverhältnissen kann ein Blindstriegeln der Maisäcker angedacht werden um die erste Unkrautwelle mechanisch zu beseitigen. 

Grünland- Kitzrettung:

Für die Hochlagen wird Anfang bis Mitte Mai der richtige Termin für den Schröpf- oder Mulchschnitt zur Reduzierung der Herbstzeitlose sein. 

Für den späteren Grünlandschnitt zur Silage und hauptsächlich zur Heuernte Mitte bis Ende Mai, Anfang Juni empfiehlt es sich über die Kitzrettung zu informieren. Wiesen die an den Wald angrenzen oder in einer Lichtung liegen werden gerne zum Absetzen der Kitze benutzt. Bei der Kreisjägervereinigung Zollernalbkreis sind Ansprechpartner auf der Homepage zu finden, die die Kitzrettung über Drohnen organisieren. Die Adresse lautet: https://www.jaeger-zollernalb.de/kitzrettung/

Melden sie sich bei dem für ihren Bezirk zuständigen Jäger an. Diese koordinieren den Drohneneinsatz und verhindern somit jedes Jahr Kitzverluste durch Mäharbeiten.

 

Gutes Gelingen wünscht

Luise Lohrmann

 

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