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Infoservice Pflanzenbau

Warndienst Nr. 14-2023

Sehr geehrte Damen und Herren! 

Verrückt geht es in diesem Jahr auf den Maisfeldern zu. Die ersten Maisbestände sind schon im Silo. Auf anderen Flächen ist der Mais jetzt in der Blüte. Extreme Reifeunterschiede machen es sehr schwierig einen guten Erntetermin zu finden. Hoffentlich gibt es noch genügend warme Tage, damit auch die späten Bestände genügend Trockenmasse ausbilden können. 

Winterraps:

Die Rapsbestände sind sehr unterschiedlich in ihrer Entwicklung. Bestände die Ende August gesät wurden, befinden sich im 4- bis 6- Blattstadium.  Die Einkürzung vor dem Vegetationsende soll das überwachsen verhindern und die Winterfestigkeit fördern. In den vergangenen Jahren war durch die milde Winterwitterung keine Gefahr der Auswinterung. Der tatsächliche Witterungsverlauf ist nicht vorhersehbar. Die Einkürzung Ende September und die Mitbehandlung der pilzlichen Schaderreger kann jetzt in den entsprechenden Schlägen gefahren werden. Ab Seite 86 im Pflanzenproduktionsheft sind die Aufwandmengen und die Einsatzauflagen der Mittel zu finden. Folicur, Orius und Toprex zählen zu den preiswerteren Mitteln die durchaus die geforderte Leistung erbringen. Die Wirtschaflichkeit im Rapsanbau darf nicht aus den Augen gelassen werden. 

Wintergetreideaussaat:

Sorteninformationen sind auf der LTZ-Seite unter nachfolgender Adresse zu finden: 

https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Sorteninformation 

Die Wintergetreideaussaat und das Pflanzenschutzmanagement hierzu beginnt mit der Fruchtfolge. Ein hoher Anteil an Winterungen begünstigt den Ackerfuchsschwanz. Zur Vorbereitung für die Saat ist es notwendig ein Scheinsaatbeet herzurichten um unliebsame Gräser, Kräuter und das Ausfallgetreide zum Auflaufen zu bringen.  Zeigen sich die ersten Keimpflanzen so muss eine weitere flache Bodenbearbeitung mit Scheibenegge, Federzahnegge, Kettenscheibenegge oder Striegel erfolgen. Sind die Fuchsschwanzpflanzen bereits bestockt ist eine mechanische Bekämpfung nicht mehr erfolgreich. Eine spätere Saat ist zu empfehlen. Für Wintergerste kann bis Mitte Oktober zugewartet werden, dies gilt ebenso für Triticale, Winterweizen, Dinkel und Roggen. Durch den Saatvorgang können weitere Schadpflanzen eliminiert werden. Je geringer der Ausgangsbefall mit Fuchsschwanzpflanzen, desto erfolgsversprechender sind die chemischen Herbizimaßnahmen. 

Maiszünslerbekämpfung:

Nach der Silomaisernte müssen die Maisstoppeln gemulcht werden. Die Maisstoppel sollte aufgebrochen sein um der Maiszünslerlarve keine Überwinterungsmöglichkeit zu bieten. Diese mechanische Maiszünslerbekämpfung ist in der Kombination mit dem Einsatz der biologischen Reduzierung durch Trichogramma (Schlupfwespe) am erfolgreichsten.

Getreidelagerung:

Immer wieder muss das Getreidelager mit einer Stechlanze auf die Lagertemperatur kontrolliert werden. Die Getreidestocktemperatur muss dauerhaft auf 10C° abgesenkt sein. Der Feuchtegehalt bei Getreide muss bei 14 %, bei Leguminosen 12% und bei Raps bei 9% liegen. Die kalten und trockenen Nächte  müssen dazu genutzt werden um das Getreide durch Belüftung abzukühlen oder mit einer Kühleinrichtung auf die geforderte Lagertemperatur von 10C° zu bringen. Eine gute Belüftung beugt der Kondenswasserbildung vor. Bei unsachgemäßer Lagerung können Lagerpilze(Schimmel) entstehen die Aflatoxine produzieren und das Getreide somit nicht mehr für den menschlichen Verzehr oder zur Verfütterung tauglich ist. Der wirtschaftliche Schaden ist dann groß.

 

Gutes Gelingen wünscht!

Luise Lohrmann   

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